Aufgrund mehrerer Pflanzaktionen von Landschaftspflegeverband, Ökomodellregion und Gartenbauverein wachsen in Otting wieder viele junge Obstbäume heran. Deren Pflege bietet sich für einen Baumschnittkurs geradezu an. 17 interessierte Gartler ließen sich von Baumwart Hans Seehuber in die Kunst des fachgerechten Obstbaumschnitts einweisen. Begonnen wurde mit dem Pflanzschnitt der im Herbst gesetzten Apfel- und Birnbäume. Wichtig ist dabei die Festlegung von Stammverlängerung und von drei oder vier Leitästen. Auch die Fachbegriffe wie Saftwaage oder Astring wurden erläutert. Den Teilnehmern wurde bewusst, wie die Grundlagen für einen optimalen Kronenaufbau gelegt werden. Die Bäume am Pfarrhof sind schon ein paar Jahre alt und benötigten einen Erziehungsschnitt. Da diese in der Vergangenheit z.T. unsachgemäß geschnitten worden sind, war gut zu erkennen, wie ein Baum auf falschen Schnitt reagiert. Die Teilnehmer griffen nun immer beherzter selbst zur Schere. Nach einer Kaffee- und Kuchenpause wagte sich die Gruppe an einige sehr alte Obstbäume. Bei diesen kommt es darauf an, dass überalterte Äste entfernt werden und wieder Licht in die Krone kommt. Nun wurden auch die langen Leitern gebraucht, und alle schnitten mutig drauf los. Dank des angenehmen Wetters konnten die Teilnehmer ihr neu erworbenes Fachwissen später gleich im eigenen Garten ausprobieren.
„Frühling ist, wenn der Nachbar die geliehene Schneeschaufel zurück bringt und den Rasenmäher ausleiht!“, so eröffnete die 1. Vorsitzende des Gartenbauvereins Otting Doreen Maierhofer die Jahreshauptversammlung. Aber auch der frühlingshafte Blumenschmuck im Saal, der die zahlreichen Besucher erfreute, war ein sicheres Indiz dafür, dass das Gartenjahr wieder losgeht.
Bürgermeister Matthias Baderhuber lobte in seinem Grußwort den Fleiß und den Zusammenhalt in der Vorstandschaft und im Verein. Er sehe, dass es Freude mache, im Gartenbauverein zu sein. Auch die Aufnahme von 11 neuen Mitgliedern bestätigte das. Diese erhielten zum Willkommen schöne Hortensien, die Kinder unter ihnen das Wilde-Blumen-T-Shirt mit dem Logo der Kindergruppe.
Hauptreferent des Abends war Klaus Oberkandler aus Kammer. Der passionierte Gärtner und Schnapsbrenner erklärte und zeigte mit einem kurzweiligen Film, wie man „Vom eigenen Obst zum hochprozentigen Genuss“ kommt. Von der Ernte der Blüten und Früchte, den Zollbeschränkungen, der erforderlichen Technik und oft mühsamen Arbeit bis zum Brenntag, der Verkostung, Abfüllung bis hin zum vielleicht prämierten Brand ging die interessante Reise. Auch auf die Zubereitung von Likören ging Oberkandler ein, die man sehr viel einfacher auch in der eigenen Küche herstellen kann. Am Schluss verriet der Gärtner noch das Geheimnis, wie er es schafft, das ganze Jahr über eigenen Salat zu ernten, und stellte den ausgefallenen Orchideensalat vor.
Kassierin Martina Huber gab den Kassenbericht. Die Kassenprüferinnen bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung und baten um Entlastung der Vorstandschaft. Somit konnten die Neuwahlen beginnen. Mit großer Freude verkündete Doreen Maierhofer, dass sich alle 13 Vorstandsmitglieder erneut zur Wahl stellten und mit Kilian Sailer sogar noch ein weiterer Baumwart gewonnen worden sei. „Irgendwas machen wir richtig!“, lachte sie. Bürgermeister Matthias Baderhuber übernahm die Wahlleitung und konnte die Wahl zügig vollziehen.
Ein reich bebilderter Jahresrückblick ließ noch einmal Erinnerungen an schöne Momente im Verein aufkommen. Mit Aktionen wir „Ramadama“ und „Wissen, wie’s wächst und schmeckt“ wurden besonders die Schulkinder einbezogen, von denen viele auch Mitglied der Wilden Blumen sind. Zwei Ausflüge führten ins Rosenheimer Land und in die Steiermark, Abendausflüge in nähergelegene Gärten. Ein Rosenschnitt- und ein Besenbindekurs erweiterten das Fachwissen der Teilnehmer und das Bezirksmusikfest in Otting wurde vom Gartenbauverein mit Blumenschmuck und einem Festwagen unterstützt.
Und auch im aktuellen Jahr gibt es wieder reichlich schöne Angebote: Am 13.Mai findet erneut der „Kraut und Krempel“-Markt statt. Der Zweitagesausflug führt in den Gartenwinkel/Pfaffenwinkel mit einer Fülle interessanter Gärten, der Tagesausflug geht auf die Landesgartenschau nach Freyung.
Zum Schluss konnten die Teilnehmer dank der reichhaltigen Tombola mit schönen Blumen und Kräutern nach Hause gehen.
Das Vereinsjahr begann mit Handwerk: in der Schreinerwerkstatt von Gerhard Gstöttner wurden Nistkästen gebaut. Die zwei Kurse wurden vor allem von Kindern mit Eltern oder Großeltern genutzt. Die Einzelteile der Nistkästen waren vorbereitet, und der Schreinermeister erläuterte jeden Arbeitsschritt. Je nach Geschmack wurden die Dächer der Häuschen mit der Maschine ausgesägt oder mit Stemmeisen oder Schepseisen individuell gestaltet. Dann wurde mit viel Freude geschliffen, geklebt, gebohrt, geschraubt und genagelt, auch beim Nachbarn geschaut, geratscht und gelacht. 12 schöne Nistkästen waren das Ergebnis, die zu Hause sogleich aufgehängt werden konnten.