In Zeiten von Corona wird ein Ausflug in die Natur vielleicht noch mehr geschätzt, jedenfalls ließen über 20 Anmeldungen nicht nur von Ottinger Gartlern zur Schwammerlwanderung darauf schließen. Nach warmen Tagen und etwas Regen konnte man auf reiche Pilzfunde hoffen. Aber Pilzexperte Till Lohmeyer interessieren nicht nur die Arten, die den Magen füllen, sondern er kann zu den meisten Pilzfunden Wissen vermitteln und Geschichten erzählen. Natürlich waren die Schwammerlsucher entzückt über Rotkappen, Birkenpilze und sogar vereinzelt Steinpilze. Aber auch weniger bekannte Speisepilze wie Reizker wanderten in die Körbe. Doch auch viele ungenießbare und auch ausgesprochen giftige Arten wurden gefunden. Besonders der hochgefährliche Spitzgebuckelte Raukopf wurde öfter gesichtet. Die wichtigsten Giftpilze sollte man ebenso gut kennen wie die beliebtesten Speisepilze, um Verwechslungen sicher ausschließen zu können. Doch auch diese Arten sind oft von ganz eigener Schönheit und haben ihren Platz im Naturhaushalt. Till Lohmeyer beschrieb anschaulich die Aufgaben der Pilze als Zersetzer z.B. von Holz oder als Symbiosepartner verschiedener Bäume.
Die Schwammerl in den Körben wurden am Ende vom Experten noch einmal durchgesehen. Dazu hat jeder ein bisserl was dazugelernt und einen schönen Vormittag in der Natur verbracht!
Mit der Handsense mähen ist ein Handwerk, das nur noch wenige Gartler beherrschen. Dabei ist es im Vergleich zu
Freischneider und Co. umweltfreundlich, nachhaltig, sportlich und leise!
Um das Sensenmähen zu lernen, haben sich die Ottinger Gartler Richard Bals aus Waldhausen eingeladen. Das Wort
„Sense“ stammt vom althochdeutschen „Segensa- die Schneidende“, so dass eine stumpfe Sense also gar keine Sense
ist. Folglich begann der Kurs mit dem Dengeln, und jeder Teilnehmer übte ausgiebig an einem Blechstück. Die
richtige Stelle zu treffen und im richtigen Rhythmus zu schlagen verlangte einiges an Übung. Erst als der
Kursleiter zufrieden war, konnte man sich an der Sense versuchen. Längere Zeit war nichts zu hören als der
Klang der Dengelhämmer.
Nach der Mittagspause wurden die Sensenblätter an ihrem Sensenbaum oder -worb befestigt und richtig
eingestellt, denn die Sense muss zu ihrem Besitzer passen. Und erst dann ging es auf die Wiese. Dank des
regnerischen Wetters war das Gras feucht und die Teilnehmer noch frisch. Zischend schnitt die Sense durch das
Gras und legte einen ordentlichen Schwad ab. Beim Kursleiter jedenfalls. Die anderen mussten sich Ermahnungen
anhören wie: „Die Sense bleibt am Boden, rechter Fuß vor, nicht hacken, die linke Hand zieht…“. Gar nicht so
einfach, wie es aussieht!
Entspannt arbeiten und dabei den Kopf frei bekommen, wie Richard Bals vom Handmähen schwärmt, das wird wohl
noch länger dauern. Aber die Grundlagen sind gelegt, alles weitere braucht eben Übung. Für den anregenden und
lehrreichen Tag bedankten sich die Vereinsmitglieder bei Richard Bals mit einem Waginger Brotzeitkörberl.
Gartler sind gern auch Sammler und auch ein bisschen verrückt. Das macht oft den Reiz ihrer Gärten aus!
Mitglieder des GBV Otting besichtigten an einem lauen Sommerabend das mediterrane Reich von Franz und Sandra
Eder in Kirchanschöring. Die Gartler erwartete eine unglaubliche Sammlung von Zitruspflanzen, Palmen und
anderen südlichen Gewächsen. Ein Senkgarten mit Pool, lauschige Sitzplätze und schmiedeeiserne Deko machen das
italienische Flair perfekt. Hunderte Kübelpflanzen wollen täglich gegossen werden, was im Hochsommer zwei
Stunden dauern kann. Alle haben individuelle Wünsche, wann sie z.B. ins Winterquartier wollen. So kennt Franz
Eder alle seine Schützlinge persönlich und ließ die beeindruckten Besucher an seinem Erfahrungsschatz
teilhaben.
Anschließend ging die Fahrt zum Knallerhof auf dem Güßhübel. Der liebevoll hergerichtete Hof bietet alles für
ein Picknick – viel Platz, verschiedenste Sitzgelegenheiten, Getränke, Dekoratives und eine wunderbare
Aussicht. Etwas abseits laden die Sebastianikapelle zum Innehalten und die Bücherhütte zum Schmökern ein. Dann
wurden die mitgebrachten Brotzeiten ausgepackt und bis zum Dunkelwerden wurde geschaut, geratscht und genossen,
dass ein solches Miteinander wieder möglich ist.
Im Landkreis Traunstein wird zum 1. Dezember die kostenfreie Biotonne eingeführt. Eine Befreiung hiervon ist
möglich, wenn die Abfälle selbst kompostiert werden. Siehe Pressemitteilung des Landratsamts: Zur
Pressemitteilung
Passend hierzu ist ein neues Merkblatt zur Kompostierung im Garten erstellt. Es fasst auf zwei Seiten alle
relevanten Infos kurz und bündig zusammen. Inhalt und Merkblatt sind auch auf www.garten-traunstein.de
zu finden.
„Die Kompostierung von Garten- und Küchenabfällen ist Kernthema der Gartler und Vereine. Kompost bietet
unzählige Möglichkeiten im Garten und kann nicht hoch genug geschätzt werden. Eine Überdüngung ist freilich zu
vermeiden, aber nachhaltiger und umweltfreundlicher lässt sich kein Dünger herstellen und wertvolle
Kleinstlebewesen für einen lebendigen Boden gewinnen. Einfach, natürlich und kostenfrei!
Kompost ist top-aktuell, lebendig und vielseitig!“ (Markus Breier)
Wie man im Hochbeet gärtnert, mit Schafwolle und Bokashi düngt und auch im Blumenkasten Salat und Gemüse zieht, erfuhren die etwa 90 Besucher vom Atteler Gärtnermeister Rainer Steidle. Der kurzweilige Vortrag weckte so richtig die Lust aufs Garteln. Vorher hatte Bürgermeister Matthias Baderhuber in seinem Grußwort die vielfältigen Aktivitäten und besonders die Jugendarbeit gelobt. Der Jahresrückblick erinnerte mit zahlreichen Fotos an die Höhepunkte des Vereinsjahres, zum Beispiel den Ausflug an den Bodensee oder die Radltour „Von Garten zu Garten“. 18 neue Mitglieder, darunter 7 Kinder, konnten begrüßt werden und erhielten als Willkommensgeschenk eine schöne Hortensie bzw. die Kinder das Wilde-Blumen-T-Shirt. Nach dem Kassenbericht von Kassierin Martina Huber bestätigten die Kassenprüferinnen Johanna Erlacher und Marianne Rinser-Simmerl die ordnungsgemäße Führung der Kasse.
Neu in den Gartenbauvereinen ist die Installierung von Gartenpflegern, die für Fragen, Beratungen und kleine Kurse ausgebildet werden und für die Mitglieder zur Verfügung stehen. In Otting sind das Hans Seehuber, Kilian Sailer, Bärbel Pflug und Doreen Maierhofer.
Außerdem schenkt der GBV jungen Eltern im Verein einen Geburtsbaumbaum für ihr Neugeborenes. Die Versammlung klang aus mit der Vorschau auf die geplanten Veranstaltungen in diesem Jahr.